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Ambivalenz

Unter dem von Eugen Bleuler geprägten Begriff der Ambivalenz - von lat. ambo (beide) und valere (gelten) - wird in der Psychologie, Psychotherapie und Psychiatrie das Nebeneinander von gegenteiligen Gefühlen, Gedanken und Wünschen verstanden. Für Bleuler war die Ambivalenz das Hauptsympton der Schizophrenie.

Es handelt sich hiermit also um ein „Sowohl/Als auch” von Einstellungen, sodass Ambivalenz oft auch als „Doppelwertigkeit” bezeichnet wird. Das in diesem Zusammenhang arg strapazierte Beispiel der Hassliebe belegt schon dadurch, dass es zusammengeschrieben wird, die Untrennbarkeit dieser doppelten Wertung.

Dass jedes Ding seine zwei Seiten haben kann, ist mit Ambivalenz nicht gemeint, solange dadurch kein innerer Konflikt hervorgerufen wird. Vielmehr ist darunter eine Dichotomie von Sichtweisen zu sehen, die gegensätzliche Reaktionen bedingen und letztlich die Fähigkeit zu einer Entscheidung im weitesten Sinne hemmen. So sieht Karl Abraham den reifen Menschen im Gegensatz zum Kind, das durch Triebschwankungen charakterisiert ist, als frei von Ambivalenz. Andere Psychoanalytiker sehen in den meisten menschlichen Regungen eine Ambivalenz von Libido und Thanatos bzw. Liebe und Destruktionstrieb.

Ambivalenz kann laut Bleuler eingeteilt werden in ein Nebeneinander von widersprüchlichen

  1. Gefühlen ? „affektive Ambivalenz”
  2. Wünschen ? „voluntäre Ambivalenz” oder Ambitendenz
  3. Beurteilungen ? „intellektuelle Ambivalenz”
Der Begriff der Ambitendenz wird manchmal gleichbedeutend mit Ambivalenz verwendet.

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