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Erregung

Erregung bezeichnet eine durch Reize verursachte Zustandsänderung von Organismen in Richtung höherer Aktivierung, die die Übertragung und Verarbeitung von Information ermöglicht.

Sie ist erfassbar in biochemischen (Neurotransmitter) und elektrischen Erscheinungen (Aktionspotential) sowie in Verhaltensmerkmalen, zum Beispiel in bedingten Reflexen.

Zur Beschreibung innerhalb der Neuropsychologie

Innerhalb der Neuropsychologie werden die Erregungsvorgänge in den einzelnen Nervenzellen sowie die Erregungsübertragung von einer Nervenzelle zur anderen und von einer Nervenzelle zum Endorgan untersucht. Man unterscheidet dabei dem Prinzip nach zwei verschiedene Erregungsvorgänge:

  • Die Erregung durch Membrandepolarisation, das heißt die Auslösung von Aktionspotentialen in Nerven-, Sinneszellen, Synapsen bzw. Axonen durch Permeabilitätsänderungen für Kalium- und Natrium-Ionen an den Zellmembranen, zum Beispiel bei excitatorischen Potentialen der subsynaptischen Membran (EPSP)

  • Die Erregung durch einen Überträgerstoff. Diese vollzieht sich in der Synapse wie folgt: Das Eintreffen eines Aktionspotentials aktiviert im präsynaptischen Element die synaptischen Bläschen. Sie bewegen sich in größerer Anzahl zur Membran, öffnen sich und geben den erregenden Überträgerstoff frei. Dieser ändert die Durchlässigkeit der postsynaptischen Membran und löst dadurch Ionenverschiebungen aus.

Beide Erregungsformen treten kombiniert auf. Die elektrische Erregungsübertragung verläuft dabei viel schneller als die durch einen Überträgerstoff.

Zur Erregung im Pawlowschen Sinne

Im Pawlowschen Sinne versteht man unter der Erregung einen der beiden Nervengrundprozesse. Der andere (gegensätzliche) ist dabei die Hemmung. Sie wurden von Pawlow als intervenierende Variable zur Erklärung der Bildung bedingter Reflexe verwendet.

Begriffsabgrenzung: Reiz und Erregung

Ein Reiz (z.B. Wärme, Druck, Schmerz etc.) ist eine äußere Einwirkung, die zum Beispiel in der Haut durch Sinneszellen (Rezeptoren) aufgenommen wird. Ein Reiz bewirkt an den nachgeschalteten Nervenzellen das Entstehen elektrischer Impulse, die als Erregung bezeichnet werden. Zur Erregungsbildung im Herzen und der Erregungsweiterleitung durch die Fasern des Erregungsleitungssystems ist jedoch kein Reiz notwendig. Es werden immer nur die elektrischen Impulse (nicht der Reiz selbst!) von den Fasern weitergeleitet.