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Freude

Die Freude ist das Stammwort zu froh. Sie ist eine Beglückung, eine helle oder heitere Stimmung, ein ''Frohgefühl.
In der Freude fühlt man sich wohl (zumindest eine begrenzte Zeit), es sind im Augenblick alle seelischen Bedürfnisse erfüllt.

Die Freude ist eine spontane, innere, emotionale Reaktion auf eine angenehme Situation, eine Person oder eine Erinnerung. Sie kann sehr verschiedene Formen und Stärken annehmen – und umschreibt eine ganze Gruppe von angenehmen Gefühlen:

  • Begeisterung
  • glücklich sein
  • angeregt oder vergnügt sein
  • laute bzw. stille Freude
  • Geborgenheit
  • Befriedigung

Als Ausdrücke der Freude sind bis heute bekannt:

Man kennt im wesentlichen vier Gefühlsgruppen:

  • Freude (bzw. freudige, „helle” Gefühle)
  • Trauer (eventuell als „dunkle” Gefühle bezeichnet)
  • Angst, und
  • Ärger.
Diese Emotionen sind als innere Reaktionen zunächst spontan und in aller Regel unvermeidbar. Sie sind als solche weder gut noch schlecht (siehe zum Beispiel Kommunikationsforschung, Schulz von Thun usw.) – also ''nicht moralisch zu werten.

Moralisch wertbar sind jedoch erst

  • Tätigkeiten oder Reaktionen, die man bewusst (oder wenigstens nicht zwangsläufig) setzt:
    • z. B. aus Freude anderen oft das Wort abschneiden,
    • andere an der Freude (für sie passend) teilhaben lassen
  • Oder allgemein: der Umgang mit den Gefühlen:
    • sie nicht „ausleben”, sondern „wahrnehmen” und die Folgen des Tuns oder Redens bedenken.

Freude - nicht zu verwechseln mit Spaß - kann auch bei einem angenehmen Lernklima leicht entstehen, z.B. in der Schule oder in Universitäten.

Weitere Definitionen

Erich Fromm unterscheidet streng zwischen Vergnügen als kurzzeitigem Hochgefühl und Freude als das Gefühl, welches man auf dem Weg hin zur menschlichen Selbstverwirklichung verspürt. Freude als Lebensprinzip steht für Fromm somit im Gegensatz zu Vergnügen als Lebensprinzip (siehe auch Hedonismus), wobei letzteres nach Fromm die Konsumgesellschaft ausmacht.

Für Friedrich Schiller ist Freude ein göttliches Prinzip, wie wir aus seiner Ode an die Freude lesen ("Freude, schöner Götterfunken (...)". Es ist das Prinzip, welches alles Leben antreibt ("Freude, Freude treibt die Räder in der großen Weltenuhr"). Ausserdem wird es als natureigenes Prinzip beschrieben ("Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur").

Diese zwei Definitionen sind, wie auch Freude und Glück im Buddhismus, stark mit dem Selbsterkennen, dem Selbstbewußtsein des Menschen verbunden. Wenn man möchte kann man sagen, daß wenn der Mensch sich seiner Freiheit, und Unabhängigkeit vollkommen bewußt wird und nicht versucht diese loszuwerden (z.B. durch Unterwerfung, Vernebelung des Geistes etc.) er unter Entwicklung seines Selbst wahre Freude verspüren wird. Die Idee vom Leben im Hier und Jetzt und das Empfinden von Freude während einer Tätigkeit die der Selbstverwirklichung entspricht, kommt schön im Berühmten ausspruch des Konfuzius zur Geltung: "Der Weg ist das Ziel". Auch das buddhistische Prinzip der Achtsamkeit ist somit eng mit dem Empfinden von Freude verknüpft.

In einer Welt voller Freude und leben im Hier und Jetzt (also bei allgegenwärtigem bewußtem sein) würde nach den oben beispielhaft zitierten Personen ein Leben in Frieden und Brüderlichkeit möglich sein. Nach Schillers Ode an die Freude: "Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt; alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt."

Siehe auch: Begegnung, Emotion, Erfüllung, Glück, Himmel, Macht, Schadenfreude, Vertrauen