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Haloperidol

Haloperidol, ein Butyrophenonderivat, ist ein in Deutschland zugelassenes und sehr potentes Neuroleptikum (Markenname z.B. Haldol).

Wirkungsweise

Neuroleptika werden oft in ihrer Potenz mit der Ursubstanz Chlorpromazin verglichen. Haloperidol hat einen in etwa 50 mal höheren antipsychotischen Effekt bei verringerten vegetativen Nebenwirkungen (wie z.B. Mundtrockenheit, Tachykardie usw.).

Die genaue Wirkungsweise ist nicht bekannt, man nimmt aber an, dass Haloperidol spezifische Dopamin-Rezeporen blockiert, während die Blockade der Rezeptoren, die vor allem Nebenwirkungen erzeugen, wie muscarinische und adrenerge, eher weniger ausgeprägt ist.

Wie alle Neuroleptika sind zwei Wirkungen von einander zu unterscheiden: eine akute und eine langfristige. Die Primärwirkung ist dämpfend und sedierend, kann also bei Erregungszuständen gewünscht sein. Erst bei längerfristiger Anwendung tritt die eigentliche Heilwirkung ein: Haloperidol wirkt stark antipsychotisch und kann als medikamentöse Begleittherapie helfen, Krankheiten wie z.B. die Schizophrenie effektiver zu behandeln.

Nebenwirkungen

Während die vegetativen Nebenwirkungen eher in den Hintergrund treten, sind die Hauptnebenwirkungen von Haloperidol bei der Beeinflussung der extrapyramidialen Motorik zu finden. Dieser sogenannte "funktionelle Morbus Parkinson" ist normalerweise nach Absetzung der Therapie voll reversibel und dosisabhängig. Symptome sind abnorme Bewegungen im Kopf- und Halsbereich, Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken. Während der Therapie werden derartige Nebenwirkungen häufig durch Comedikamentation mit Antiparkinsonmitteln unterdrückt (etwa Biperidenderivaten wie Akineton; s. a. Neuroleptikum). Da diese Mittel selbst eine unerwünschte Nebenwirkung herbeiführen, nämlich eine übermäßige Euphorisierung (sie machen "high"), wird wiederum ein Gegenmittel eingesetzt, und zwar ein Tranquilizer wie z.B. Valium oder Oxazepam.

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