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COPD

COPD steht als Abkürzung für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung ? engl.: chronic obstructive pulmonary disease ? und bezeichnet damit als Sammelbegriff eine Gruppe von Krankheiten, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot bei Belastung gekennzeichnet sind. Eine volkstümliche Bezeichnung ist "Raucherhusten".

In erster Linie sind die chronisch-obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem zu nennen. Beide Krankheitsbilder sind dadurch gekennzeichnet, dass vor allem die Ausatmung (Exspiration) behindert ist. Welt-COPD-Tag war am 17. November 2004.

Epidemiologie

Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland 3?5 Millionen, in den USA etwa 16 Millionen und weltweit etwa 600 Millionen Menschen an einer COPD erkrankt sind. Damit muss von einem globalen Problem gesprochen werden. In den USA stellt die COPD die vierthäufigste Todesursache dar. Von den 10 häufigsten zum Tod führenden Krankheiten ist sie die einzige, deren Häufigkeit immer noch zunimmt.So kann man eigentlich schon von einer Volkskrankheit sprechen.

Seit 2001 versucht die von der WHO und vom NIH (National Institute of Health) ins Leben gerufene GOLD, weltweit ein optimiertes Vorgehen in der Diagnose und Behandlung der COPD durchzusetzen.

Ursachen

Rauchen

Beinahe 90 Prozent aller COPD-Patienten sind Raucher oder ehemalige Raucher, wobei das Ausmaß der Veränderungen mit der Anzahl der Packungsjahre in direktem Zusammenhang steht. Rauchen führt zu einer hohen Konzentration an freien Sauerstoffradikalen (Superoxide, Wasserstoffperoxid, hypochlorige Säure) im Atemtrakt ? siehe Zigarettenrauch. Auch Passivrauchen steht in engem Zusammenhang mit Husten und Sputumproduktion.

Allerdings wird anhand regelmäßiger Untersuchung der Atemfunktion nur bei 15 bis 20 Prozent aller Raucher über die Jahre eine Abnahme der Atemleistung in einem Ausmaß festgestellt, dass die Entstehung einer COPD mit großer Wahrscheinlichkeit vorherzusagen ist.

Die weltweite Zunahme der COPD wird in erster Linie auf die Zunahme von weiblichen Rauchern zurückgeführt, da die COPD-Prävalenz bei Männern inzwischen ein Plateau erreicht hat.

Umweltverschmutzung

Eine Zunahme der Beschwerden von COPD-Patienten kann mit einer hohen Belastung der Atemluft durch Schwefeldioxid in direkten Zusammenhang gebracht werden. Dies gilt jedoch nicht für eine Umweltbelastung durch Stickstoffdioxid.

berufliche Belastung

Eine chronische Bronchitis, möglicherweise mit asthmatischer („asthmoider”) Komponente, kommt bei Arbeitern vermehrt vor, die sich organischen oder anorganischen Stäuben aussetzen. Sie wird bei Arbeitern in Baumwollfabriken, Webereien und Seilereien gehäuft diagnostiziert. Ebenso wird die Exposition gegenüber chemischen Agentien; z. B. Säuren, Basen, toxischen Gasen oder inhalierbaren, dampfförmigen Flüssigkeiten als Risikofaktor angesehen (z. B. Isocyanate in der Kunststoffindustrie Toluoldiisocyanat.

Infektionen

Epidemiologische Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen akuten Atemwegsinfekten und der Entstehung einer COPD. Es gibt Hinweise, dass virale Lungenentzündungen im Kindesalter die spätere Entwicklung einer COPD begünstigen. Abgesehen von Rhinoviren sind bislang jedoch keine Erreger als Verursacher von Exacerbationen dingfest gemacht worden.

Vererbung

Ergebnisse der Zwillingsforschung lassen darauf schließen, dass auch genetische Aspekte eine Rolle bei dieser Krankheitsentwicklung spielen. Alpha1-Antitrypsinmangel scheint hier den entscheidende Faktor darzustellen.

Diagnose und Stadieneinteilung

Die Diagnose richtet sich nach den Beschwerden des Patienten, in erster Linie aber nach den Ergebnissen der Lungenfunktionstests. Folgende Einteilung entspricht den aktuellen Richtlinien der GOLD aus dem Jahr 2003:

Stadium 0: COPD-Risiko

Zu Beginn der Erkrankung können sich die Symptome auf ein Giemen bei forcierter Ausatmung beschränken. Ein normales forciertes Ausatmungsvolumen in der ersten Sekunde der Exspiration (das so genannte FEV1) schließt das Vorhandensein einer COPD aus ? bei Vorliegen von chronischem Husten und Auswurf vor allem bei Rauchern wird dieser Zustand somit als Stadium 0 (Risiko-Stadium) bezeichnet.

Stadium I: Leichte COPD

Als Stadium I wird der Abfall des FEV1 auf unter 70 Prozent des altersbezogenen Sollwerts bezeichnet.

Stadium II: Mäßige COPD

FEV1 30?80 Prozent des Sollwerts und FEV1/FVC < 70 Prozent des Sollwerts

Stadium III: Schwere COPD

FEV1 < 30 Prozent des Sollwerts und FEV1/FVC < 70 Prozent des Sollwerts oder FEV1 < 50 Prozent des Sollwerts und klinische Zeichen einer Rechtsherzinsuffizienz oder respiratorischen Insuffizienz

Behandlung

Im Moment besteht das Behandlungsziel darin, das Fortschreiten der Erkrankung zu mindern bzw zu stoppen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Zur Zeit sind Anticholinergika (zum Beispiel Ipratropiumbromid, Oxitropiumbromid und Tiotropiumbromid) Mittel der ersten Wahl. Sie wirken bronchodilatatorisch und zudem wirken sie länger als Beta 2-Antagonisten (beispielsweise Formoterol und Salmeterol). Es handelt sich bei diesen Präparaten meist um Dosieraerosole.

Siehe auch

  • COPD (Studien)
  • Asthma bronchiale
  • akute Bronchitis
  • Atmung

Weblinks


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