Verkehrsunfälle
Ein Verkehrsunfall ist ein unvorhergesehenes plötzliches Ereignis im Verkehr, das zu nicht unerheblichen Sach- und/oder Personenschäden führt. Zumeist wird der Begriff in Zusammenhang mit dem Straßenverkehr verwendet. Unfälle mit Beteiligung von Schienen-, Luft- oder Wasserfahrzeugen sind jedoch streng genommen ebenfalls Verkehrsunfälle im weiteren Sinn des Wortes. Verkehrsunfälle können auch bei Beteiligung unterschiedlicher Fahrzeugtypen geschehen, so etwa die Kollision eines Kraftfahrzeugs mit einem Schienenfahrzeug an einem Bahnübergang. Unfälle im StraßenverkehrAls nicht verkehrsbedingte Schäden gelten insbesondere Pannen (beispielsweise Motor- oder Reifenpannen) und Krankheiten (Fahruntauglichkeit, Herzinfarkt). Diese Schäden können aber Einfluss auf das Verkehrsgeschehen nehmen und damit einen Verkehrsunfall verursachen. Ein Unfallbeteiligter, der sich nach einem Verkehrsunfall entfernt, ohne dem Geschädigten die Angaben zu einem Fahrzeug, seiner Person und der Art seiner Beteiligung anzugeben, macht sich i.d.R. wegen Unfallflucht (in Österreich: Fahrerflucht) strafbar. UrsachenVerkehrsunfälle können verschiedene Ursachen haben. Ein sehr häufiger Unfallauslöser ist jedoch überhöhte Geschwindigkeit, infolge derer der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert. Dieses kann dann z.B. mit einem anderen Fahrzeug oder einem Gegenstand am Fahrbahnrand, etwa einem Baum oder einer Mauer, kollidieren oder sich unter Umständen auch überschlagen. Begünstigt werden solche Unfälle durch Glatteis, Aqua Planing oder andere Witterungseinflüsse, die die Kontrolle des Fahrzeuges erschweren.Auch die Unachtsamkeit im Straßenverkehr oder ein sehr aggressiver Fahrstil können Unfälle verursachen. So können Verkehrszeichen übersehen oder Gefahren nicht rechtzeitig erkannt werden. Besonders das Telefonieren am Steuer hat immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen geführt, weshalb es inzwischen verboten wurde. Einige Kraftfahrer halten sich dennoch nicht an die Vorschriften und lesen hinter dem Steuer Zeitungen oder erledigen sonstige Geschäfte. Um diese Gefahrenherde zu finden, setzt die Polizei immer neuere Mittel ein. Autofahrer im Rauschzustand lösen besonders häufig Verkehrsunfälle aus, da die Alkoholeinwirkung auf den menschlichen Körper u.a. die Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit herabsetzt und somit die Fähigkeit des Fahrers, sein Fahrzeug zu führen, zeitweise einschränkt. Der Grad der Einschränkung ist unter anderem abhängig von der Menge des konsumierten Alkohols und dem zeitlichen Abstand zwischen Alkoholkonsum und dem Beginn der Fahrt. Viele Staaten haben deshalb Gesetze erlassen, die das Fahren unter Alkoholeinfluss gänzlich oder ab einem festgelegten Mindestpromillewert untersagen. Verkehrsunfälle müssen jedoch nicht zwangsläufig ein Verschulden des Fahrers sein. Besonders bei Sturm kann Windwurf oder Steinschlag Fahrzeuge treffen oder Fahrzeuge selbst können von starken Sturmböen auf die Gegenfahrbahn gedrückt werden und manchmal sind es einfach unglückliche Umstände, die ein Unglück auslösen. Zur Ermittlung der Ursachen von Verkehrsunfällen werden Unfallrekonstruktionsgutachten erstellt, die z.B. von den Gerichten und Versicherungen zur Ermittlung des Verschuldens oder einer Haftungsquote oder von Autoherstellern zur Verbesserung ihrer Modelle eingeholt werden. FolgenDie Folgen eines Verkehrsunfalls können sehr vielfältig sein. Sie reichen von leichten Lackschäden bis hin zu Todesopfern. In den meisten Fällen entstehen nur leichte Schäden, die ohne Eingreifen der Behörden geklärt werden können. Bei größeren Unfällen wird jedoch in der Regel die Polizei hinzugerufen. Treten außerdem Betriebsstoffe aus, so wird die Feuerwehr oder der Straßenbaulastträger alarmiert, die/der diese beseitigt. Außerdem können bei kleineren Unfällen auch Verletzungen wie Schleudertrauma und ähnliches auftreten.Bei einem schweren Verkehrsunfall treten in der Regel immer größere Personenschäden auf. Deshalb rücken bei diesem Stichwort immer Notarzt und Polizei aus. Sind Personen in Fahrzeugen eingeklemmt, wird zudem der Rettungszug der Feuerwehr angefordert. Die Verletzungen können dabei so schwer sein, dass der Verunfallte mit dem Rettungshubschrauber ausgeflogen werden muss oder gar an den Verletzungen stirbt. Typische Verletzungen bei Verkehrsunfällen sind Knochenbrüche, Wirbelsäulentrauma, Schädel-Hirn-Trauma, Quetschungen und Schnittwunden, deneben kann jedoch auch nahezu jede andere denkbare Verletzung auftreten. In einigen seltenen Fällen geraten Fahrzeuge in Folge eines Verkehrsunfalls in Brand, Explosionen wie oft im Fernsehen dargestellt werden, kommen aber nicht vor. Fahrzeugbrände breiten sich sehr schnell aus und produzieren große Mengen hochgiftiger Gase, was sie für evtl. Insassen besonders lebensgefährlich macht. Die Polizei ist bei Verkehrsunfällen aus Gründen der Sicherheit vor Ort, z.B. Verfolgung von Verkehrsstraftaten, und Verkehrsordnungswidrigkeiten, Identitätsfeststellung, Verkehrsregelungen und Verständigungen aller Art (Rundfunkdurchsage, Angehörige). GefahrenBei Verkehrsunfällen muss immer mit einer Vielzahl von Gefahren gerechnet werden. Diese bestehen zunächst im Straßenverkehr, welcher Einsatzkräfte gefährden kann. Zudem kommt es häufig zu Folgeunfällen, da Gaffer sich mehr auf den Unfall als den Verkehr konzentrieren. Auslaufende Betriebsstoffe führen zu glatten Fahrbahnen (Ölspur). Schlägt der Tank leck, so dass Kraftstoff austritt, so kann sich doeser im Extremfall, z.B. durch den Stromkreis im Fahrzeug, auch entzünden. Nicht ausgelöste Airbags können, noch nachträglich ausgelöst werden. Scharfe Kanten können zu erheblichen Schnittverletzungen führen.Eine besondere Gefahr besteht in den Gefahrstofftransporten, die immer häufiger auf den Straßen unterwegs sind und die bei einem Unfall ihre Ladung verlieren können. Unfallstatistik DeutschlandIm November 2003 wurden in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamts 534 Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr getötet. Seit Einführung der Statistik 1953 waren dies die wenigsten Getöteten in einem November. Weitere rund 36.500 Personen wurden im November 2003 verletzt. Die Polizei nahm rund 196.000 Straßenverkehrsunfälle auf, davon waren etwa 28.000 Unfälle mit Personenschaden und 168.000 Unfälle, bei denen lediglich Sachschaden entstand.Im gesamten Jahr 2003 wurden in Deutschland 6.606 (-3.4%) Verkehrsteilnehmer getötet und 462.600 (-2.9%) verletzt. Die Polizei registrierte gut 2,25 Millionen (-1.5%) Straßenverkehrsunfälle, davon 330.000 Unfälle mit Personenschäden und 1,7 Millionen Unfälle mit Sachschäden. 2004 gab es erstmals seit dem Beginn der Aufzeichnungen unter 6000 Todesopfer im Straßenverkehr. Die Zahl der Toten ging im Vergleich zum Vorjahr um etwa 11 Prozent zurück. Das beabsichtigte Herbeiführen eines Verkehrsunfalls ist in Deutschland ein Verbrechen (§§ 315 Abs. 3, 315b Abs. 3 StGB). Einige Institutionen führen Unfallforschung durch. Dabei werden Verkehrsunfälle untersucht, um typische Ursachen und deren spezifische Folgen zu ermitteln. Siehe auch: Massenkarambolage, Katastrophen im Straßenverkehr, Pannendienst, Notruf, Minderwert, Kfz-Haftpflichtversicherung, Unfallforschung, Havarie, Bergunfall, Seeunfall, Arbeitsunfall, Häuslicher Unfall, Badeunfall Weblinks
Unfälle im SchienenverkehrSiehe Zugunglück; siehe auch: Katastrophen im SchienenverkehrUnfälle in der LuftfahrtSiehe Flugzeugunglück; siehe auch: Katastrophen der Luftfahrt
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