FederballBadminton ist ein Ballspiel, das mit einem kleinen Federball (Shuttlecock) und jeweils einem Badmintonschläger pro Person gespielt wird. Badminton ist die Wettkampfvariante des bekannten Hobbysports Federball. thumb|right|Schlägerköpfe zweier Badmintonschläger AllgemeinesBadminton ist ein Rückschlagspiel für zwei Spieler (Einzel) oder vier Spieler (Doppel). Ziel des Spieles ist es, den Ball so über das Netz in die gegnerische Feldhälfte zu schlagen, dass der Gegner ihn nicht zurückschlagen kann. Das aus dem Freizeitbereich bekannte Federballspiel, mit dem es manchmal verwechselt wird, hat dagegen möglichst lange Ballwechsel zum Ziel.Badminton hat gewisse Ähnlichkeit mit Tennis, unterscheidet sich davon jedoch in grundlegenden, spieltechnischen Aspekten. Das Spielfeld ist vergleichsweise klein, ein Badmintonschläger ist wesentlich leichter als ein Tennisschläger und der Spielball (Federball) ist mit einem Federkranz bestückt, der sich durch ganz besondere Flugeigenschaften auszeichnet. Badminton stellt hohe Ansprüche an Reflexe, Grundschnelligkeit und Kondition und erfordert weiterhin für ein gutes Spiel Konzentrationsfähigkeit, Spielwitz und taktisches Geschick. Lange Ballwechsel und eine Spieldauer bis zu 60 Minuten ohne echte Pausen fordern eine gut entwickelte Ausdauer. Die Tatsache, dass durch den leichten Schläger Änderungen in der Schlagrichtung ohne deutliche Ausholbewegungen zu erreichen sind, macht Badminton zu einem extrem raffinierten und täuschungsreichen Spiel. Dem schnellen Angriffsspiel ist nur durch gute Reflexe und sehr bewegliche Laufarbeit zu begegnen. Der Wechsel zwischen hart geschlagenen Angriffsbällen, angetäuschten Finten sowie präzisem, gefühlvollem Spiel am Netz ist es, was die Faszination von Badminton ausmacht. Gezählt wird nach Punkten und nach Sätzen. Punkte erzielen kann nur die aufschlagende Partei. Als Fehler gilt es unter anderem, wenn der Ball das Netz nicht überfliegt oder den Bereich außerhalb des Spielfeldes berührt, oder wenn Spieler bzw. Schläger das Netz berühren. Im Gegensatz zu den meisten anderen Rückschlagspielen wird bei Badminton auch dann weitergespielt, wenn der Ball beim Aufschlag das Netz berührt. GeschichteUrsprüngeBereits lange vor der Entstehung des Namens Badminton gab es Rückschlagspiele, die dem heutigen Federball ähnelten. In Indien gefundene Höhlenzeichnungen belegen, dass dort bereits vor 2000 Jahren mit abgeflachten Hölzern kleine, mit Hühnerfedern gespickte Holzbälle geschlagen wurden. Auch bei den Inkas und den Azteken waren Rückschlagspiele mit gefiederten Bällen bekannt. In Europa zur Zeit des Barock entwickelte sich ein unter dem Namen Battledore and Shuttlecock oder Jeu de Volant bekanntes Federballspiel zu einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen des höfischen Adels. Ziel bei dieser Variante des Federballspiels war es, dass zwei Spieler sich mit einfachen Schlägern einen Federball so oft wie möglich zuspielen, ohne dass dieser den Boden berührt. Ein urkundlich erwähnter Rekord aus dem Jahre 1830 beläuft sich auf 2117 Schläge für einen Ballwechsel zwischen Mitgliedern der Sommerset-Familie.Das heutige Spiel verdankt seinen Namen dem englischen Landsitz des Duke of Beaufort aus der Grafschaft Gloucestershire. Auf diesem Landsitz mit dem Namen Badminton wurde 1872 das von britischen Kolonialoffizieren aus Indien mitgebrachte und als Poona bezeichnete Spiel vorgestellt. 1893 wurde in England der erste Badmintonverband gegründet, und schon 1899 fanden die ersten All England Championships statt, die heutzutage unter Badmintonanhängern den gleichen Stellenwert haben wie das Turnier von Wimbledon für die Tennisfreunde. Der neue Sport erfreute sich großer Beliebtheit. Schwierigkeiten bereitete es nur, geeignete Sportstätten zu finden. Es musste oft an ungewöhnlichen Orten gespielt werden, denn die einzigen uneingeschränkt geeigneten Räumlichkeiten zu dieser Zeit waren Kirchen. Das hohe Mittelschiff einer Kirche bot dem Federball freie Flugbahn, und die Kirchenbänke dienten den Zuschauern als Logenplätze. Entwicklung in DeutschlandIn Deutschland wurde im Jahre 1903 der erste Badminton-Sportverein außerhalb Englands gegründet - der Bad Homburger Badminton-Club. Mitte der zwanziger Jahre breitete sich der organisierte Badmintonsport auch auf Nordeuropa und Nordamerika aus, so dass bereits im Juli 1934 die International Badminton Federation (IBF), der Welt-Dachverband, gegründet werden konnte.Die ersten Deutschen Meisterschaften fanden am 17. und 18. Januar 1953 in Wiesbaden statt. Am selben Wochenende wurde der Deutsche Badminton-Verband (DBV) aus der Taufe gehoben, der noch im gleichen Jahr in die IBF eintrat. Im Mai des darauf folgenden Jahres wurde der DBV als 26. Fachverband in den Deutschen Sportbund (DSB) aufgenommen, und 1967 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der European Badminton Union (EBU). 1958 entstand auch in der damaligen DDR ein Federballverband, dessen Landesverbände 1990 in den DBV eingegliedert wurden. Während in den sechziger Jahren eine gewisse Stagnation der Mitgliederzahlen zu beobachten war, erfolgte in den Siebzigern im Zuge der Erstellung zahlreicher neuer Sporthallen ein wahrer Badminton-Boom. Dieser Aufschwung mit teilweiser Verdreifachung von Mitgliederzahlen in Verbänden und Vereinen hielt bis Ende der achtziger Jahre an, als viele Tennishallen zu Badminton-Zentren umgebaut wurden. In den Neunzigern wurde erneut eine leichte Stagnation spürbar, und seit der Jahrtausendwende sind die Mitgliederzahlen im DBV sogar leicht rückläufig, trotz der Integration von Badminton in den Schulsport. Dem Deutschen Badminton-Verband gehören derzeit 16 Ländesverbände mit etwa 218 000 Mitgliedern in 2700 Vereinen an. Darüber hinaus gibt es ca. 4,5 Millionen Freizeitspieler ohne Vereinszugehörigkeit, die Badminton mehr oder weniger regelmäßig in einem der vielen Zentren betreiben. Badminton internationalGroße Popularität genießt Badminton in seinen europäischen und asiatischen Hochburgen Dänemark, Schweden, England, China, Indonesien, Japan, Malaysia und Korea. In diesen Ländern haben große Badminton-Veranstaltungen ähnlichen Stellenwert wie bei uns Fußball oder Leichtathletik. In den Siegerlisten der bedeutenden internationalen Turniere findet man deshalb auch hauptsächlich dänische, englische oder asiatische Namen.Seit 1977 finden Weltmeisterschaften statt, seit 1983 alle zwei Jahre. Mit dem Davis-Cup im Tennis vergleichbar sind die Mannschaftsweltmeisterschaften im Badminton: seit 1949 der Thomas-Cup für Herren-Nationalteams sowie seit 1957 der Uber-Cup für Damen-Nationalteams. Im Jahre 1989 wurde der Sudirman-Cup ins Leben gerufen, die offizielle Nationalmannschafts-Weltmeisterschaft für gemischte Teams (Damen und Herren). 1983 führte die IBF den Grand Prix Circuit ein. Auf internationalen Preisgeldturnieren treten die besten Spieler des Jahres in Asien, Europa und Nordamerika gegeneinander an und treffen schließlich beim World Grand Prix Final aufeinander. Bei diesem Turnier und bei den beiden höchst dotierten Turnieren in Dänemark (Danish Open) und Korea (Korean Open) werden Preisgelder von rund einer Viertel Million US-Dollar ausgeschüttet. Derzeit sind 156 Nationen mit über 14 Millionen Spielern Mitglied in der IBF. Olympische SportartBereits 1972 bei den olympischen Spielen in München war Badminton als sogenannte Demonstrationssportart vertreten. Doch erst nachdem es 1988 zum zweiten Mal in Seoul sehr erfolgreich der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde, entschloss sich das IOK, Badminton 1992 in Barcelona zur olympischen Disziplin zu erheben, allerdings ohne gemischtes Doppel. Erst 1996 wurden alle fünf Disziplinen bei den Spielen von Atlanta ausgetragen.Liste der bisherigen Olympiasieger:
FederballBei Wettkämpfen oder Turnieren wird in den höheren Spielklassen und auf internationaler Ebene mit Naturfederbällen gespielt. Der Kopf ist aus Kork, der Federkranz besteht in der Regel aus 16 Gänse- oder Entenfedern, die in den Kork eingeklebt und miteinander verschnürt sind. Sie werden hauptsächlich in Asien handgefertigt und zeichnen sich durch besondere Flugeigenschaften aus.Der Flug des ca. 5 g leichten Naturfederballes wird in besonderem Maße von den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit beeinflusst. So können Flughöhe, Geschwindigkeit und damit Reichweite eines lang geschlagenen Balles in Hallen unterschiedlicher Höhenlage stark variieren. Um solche Einflüsse zu kompensieren, sind Naturfederbälle in unterschiedlichen Geschwindigkeiten erhältlich. Darüber hinaus lässt sich die Ballgeschwindigkeit beeinflussen, indem man die oberen Spitzen der Federn leicht nach außen bzw. innen biegt und der Ball dadurch mehr oder weniger Luftwiderstand bietet. Naturfedern brechen relativ leicht, besonders bei unsauber ausgeführten Schlägen. Bedingt durch den größeren Verschleiß und wegen der etwas höheren Kosten von Naturfederbällen haben sich im Freizeitbereich Imitate aus Kunststoff durchgesetzt. Sie sind günstiger und haltbarer, haben allerdings andere Flugeigenschaften als Naturfederbälle und bieten weniger Möglichkeiten für ein variantenreiches, schnelles Spiel. SpielfeldIn der Regel wird Badminton in der Halle gespielt. Das Spielfeld ist dem des Tennis sehr ähnlich, ist allerdings mit 13,40 m Länge und 6,10 m Breite deutlich kleiner. Die Netzhöhe beträgt an den Pfosten 1,55 m und 1,524 m in der Netzmitte. Die Linien sind 4 cm breit und Teil des Spielfeldes, das sie begrenzen.EinzelIn der Einzeldisziplin stellt die innere Begrenzungslinie die seitliche Feldbegrenzung dar, der Aufschlag darf bis zur hinteren Grundlinie ausgeführt werden.DoppelBeim Doppel ist das komplette Feld zu bespielen, der Aufschlag darf allerdings lediglich bis zur vorderen Grundlinie und muss hinter bzw. auf die erste Aufschlaglinie geschlagen werden.DisziplinenBadminton wird wettkampfmäßig in fünf verschiedenen Disziplinen ausgetragen:
EinzelBeim Einzel stehen sich zwei Spieler gegenüber. Beim Aufschlag muss der Aufschläger in seinem Aufschlag-Halbfeld stehen, der Rückschläger im Feld diagonal dazu. Während des weiteren Ballwechsels dürfen sich beide beliebig in ihrer Feldhälfte aufhalten.Bei geradem Punktestand des Aufschlägers (0, 2, 4 ...) erfolgt der Aufschlag aus der rechten Feldhälfte, bei ungeradem Punktestand von links. Punkten kann jeweils nur der aufschlagende Spieler. Erzielt der Rückschläger einen Punkt, so wechselt das Aufschlagrecht. Der Federball muss beim Aufschlag in das diagonal gegenüberliegende Aufschlagfeld gespielt werden. Gelingt dies nicht, wird es als Fehler gewertet und der Gegner erhält das Aufschlagrecht. Nach jedem gewonnen Punkt wird das Aufschlagfeld gewechselt. Damen- und HerrendoppelBeim Doppel stehen sich zwei Spieler-Paare gegenüber. Beim Aufschlag befinden sich Aufschläger und Rückschläger im jeweiligen Aufschlag-Halbfeld, der Aufschlag muss diagonal gespielt werden.Der erste Aufschlag eines Satzes und jeder erste Aufschlag nach dem Wechsel des Aufschlagsrechtes erfolgt aus dem rechten Aufschlagfeld. Die Aufstellung der Spieler für den Aufschlag ergibt sich aus der Aufstellung zu Beginn eines Satzes. Dies gilt dann für alle weiteren Aufschläge dieses Satzes: Jeder Spieler des Doppels hat solange Aufschlagrecht, bis das Doppel einen Fehler macht. Dann wechselt das Aufschlagrecht zum zweiten Spieler des Doppels. Bei einem weiteren Fehler wechselt das Aufschlagrecht zum gegnerischen Doppel. Ausnahme: Bei Satzbeginn hat das aufschlagende Doppel lediglich einmal Aufschlagrecht. Punkte können nur bei eigenem Aufschlagrecht erzielt werden. Die Aufstellung beider Spieler einer Doppel-Paarung während des anschließenden Ballwechsels ist beliebig und wird von der aktuellen Spielsituation und den technischen Fähigkeiten der Spieler abhängig gemacht. Idealerweise stellen sich beide zur Abwehr nebeneinander und decken die jeweils eigene Seite des Spielfelds ab. Beim eigenen Angriff dagegen steht man hintereinander, der hintere attackiert mit harten, steil nach unten geschlagenen Angriffsbällen (Smash) oder mit gefühlvoll kurz hinter das Netz geschlagenen Stoppbällen (Drop), während sein Partner vorne am Netz agiert und versucht, schlecht abgewehrte gegnerische Bälle zu erreichen und zu verwerten. Diese ständig wechselnde Aufstellung innerhalb eines Ballwechsels erfordert jahrelange Übung, ein gutes Auge für die Spielsituation und Verständnis im Zusammenspiel mit dem Partner. Gemischtes DoppelBeim gemischten Doppel oder Mixed (engl.: gemischt) bilden ein weiblicher und ein männlicher Spieler zusammen eine Doppel-Paarung. Die Regeln sind identisch mit dem des Damen- bzw. Herren-Doppels.Aufstellung und taktisches Verhalten im gemischten Doppel weichen üblicherweise von dem der beiden anderen Doppel-Disziplinen ab, da man versucht, geschlechterspezifische Fähigkeiten ins eigene Spiel zu integrieren. So bewegt sich der Mann in der Regel hauptsächlich im hinteren Feldbereich, von wo aus er seine Reichweiten- und Kraftvorteile zu druckvollem Angriffsspiel nutzen kann. Die Frau dagegen, häufig flinker und gewandter, übernimmt das präzise Spiel in der vorderen Feldhälfte, insbesondere am Netz. Um bereits zu Beginn des Ballwechsels zu dieser Aufstellung zu gelangen, steht der Mann meist schon beim Aufschlag hinter der Frau. SpieldauerIm Badminton wird, wie auch im Tennis oder Volleyball, nach Sätzen gespielt. Ein Satz gilt in der Regel als gewonnen, wenn eine Partei 15 (im Damen-Einzel 11) Punkte erlangt hat. Ein Spiel ist gewonnen, wenn eine Partei zwei Sätze gewonnen hat. Die Spieldauer kann mitunter stark variieren, da Punkte nur bei Aufschlagsrecht erzielt werden können und dadurch sehr lange Ballwechsel zustande kommen können.Sonderregel "Verlängerung": Bei einem Spielstand von 14:14 (im Damen-Einzel 10:10) hat die Partei, die zuerst 14 (im Damen-Einzel 10) Punkte erreicht hat, einmalig das Recht, den Satz auf 17 Punkte (im Damen-Einzel 13) zu verlängern. Wird die Verlängerung nicht in Anspruch genommen, endet der Satz bei 15 (im Damen-Einzel bei 11) Punkten. TechnikSchlagartenZum Schlagrepertoire eines guten Badmintonspielers gehören eine Reihe von Grundschlägen, die in zahlreichen Varianten angewendet werden können. Beispiele:
Gespielt werden können diese Schläge geradlinig (engl.: longline) oder diagonal (engl.: cross). Daraus ergeben sich typische Spielzüge, die jeder Spieler auf sich und sein Spiel abstimmt und versucht, in sein Spiel einzubauen. AufschlagNeben den Grundschlägen aus dem Spiel heraus gibt es zahlreiche Aufschlagvarianten. Der Aufschlag beim Badminton bietet zwar kaum die Möglichkeit, direkt zu punkten wie z. B. beim Tennis, Volleyball oder Faustball. Dennoch versucht der Spieler, sich schon beim Aufschlag einen Vorteil zu verschaffen und die Oberhand für den kommenden Ballwechsel zu gewinnen.
SchlägerhaltungNeben den unterschiedlichen Schlagarten gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Schläger zu halten. Typischer Anfängerfehler und aus dem Freizeitbereich bekannt ist der sogenannte Bratpfannengriff, der aber für effizientes Spiel nicht brauchbar ist. Vor allem Finten, geschnittene Bälle und Rückhandschläge sind mit diesem Griff nur unzureichend zu realisieren. Bei der optimalen Schlägerhaltung bildet die Schlagfläche quasi eine Verlängerung der geöffneten Handfläche. Um dies zu erreichen, legt man die Handfläche auf die Bespannung und führt die Hand, ohne den Winkel zum Schläger zu verändern, in Richtung Griff. Am untersten Ende kurz vor der spürbaren Wulst umschließt die Hand den Griff. Mit dieser Griffhaltung können im Prinzip alle Vorhandschläge ausgeführt werden. Für Schläge mit der Rückhand gibt der Daumen den nötigen Druck auf den Schläger. Bei fortgeschrittener Spielweise sind weitere Schlägerhaltungen üblich, wie z. B. der sog. Pinzettengriff für Spiel am Netz, oder beim Aufschlag, beim Punkten (Töten) am Netz usw. SpielbetriebSpielklassenWettkampfmäßig betrieben wird Badminton in Deutschland in folgenden Spielklassen:
Die Bezeichnung und Anzahl der einzelnen Spielklassen kann je nach Bundesland variieren. Wettkampfmässig betrieben wird Badminton in der Schweiz in folgenden Spielklassen:
MannschaftsaufstellungEin Mannschaftsspiel umfasst in den Seniorenklassen in der Regel folgende acht Einzelspiele:
Vor Beginn der Saison gibt der Verein eine Mannschaftsmeldung mit Ranglisten für die Herren und die Damen an den Verband ab. Gemäß dieser Rangliste werden die einzelnen Spiele ausgetragen. Dementsprechend spielt der ranglistenhöchste Herr das 1. Herreneinzel usw. Bei den Doppeln entscheidet die Summe der Ranglistenplätze beider Doppel einer Mannschaft darüber, wer das erste und wer das zweite Doppel bestreitet. Eine komplette Mannschaft besteht aus 4 Herren und 2 Damen. Jeder Spieler bestreitet somit zwei Spiele pro Begegnung. Es gibt keine Auswechselspieler. Nach Ausfüllen des Spielberichtsbogens vor der Begegnung ist die Aufstellung unveränderbar. Muss ein Spiel z. B. wegen Verletzung abgebrochen werden, gilt es als verloren. Allerdings kann eine Mannschaft mit bis zu 8 Herren und 4 Damen antreten, so dass jeder Spieler genau ein Spiel bestreitet. Es ist aus taktischen Gründen gängige Praxis mehr Spieler einzusetzen als nötig sind, um spielstärkere Spieler gezielter einsetzen zu können. Abhängig von den Regeln der einzelnen Landesverbände ist es auch möglich, in den unteren Spielklassen Mannschaftsspiele mit weniger Spielern zu bestreiten. FachbegriffeHier einige Fachbegriffe in alphabetischer Reihenfolge ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
WissenswertesBadminton kann als eine der Sportarten angesehen werden, die höchste Ansprüche an den Spieler stellt. Um auch auf hohem Niveau siegreich sein zu können, werden ihm nicht nur körperliche Fähigkeiten unterschiedlichster Prägung abverlangt, sondern auch besondere geistige und charakterliche Voraussetzungen. Das in der Badminton-Szene viel zitierte, oft vereinfacht oder unvollständig wiedergegebene Zitat von Martin Knupp, einem erfolgreichen Badmintontrainer und Autor vieler Badminton-Lehrbücher, soll dies verdeutlichen:Ein Badmintonspieler sollte verfügen über die Ausdauer eines Marathonläufers, die Schnelligkeit eines Sprinters, die Sprungkraft eines Hochspringers, die Armkraft eines Speerwerfers, die Schlagstärke eines Schmiedes, die Gewandtheit einer Artistin, die Reaktionsfähigkeit eines Fechters, die Konzentrationsfähigkeit eines Schachspielers, die Menschenkenntnis eines Staubsaugervertreters, die psychische Härte eines Arktisforschers, die Nervenstärke eines Sprengmeisters, die Rücksichtslosigkeit eines Kolonialherren, die Besessenheit eines Bergsteigers sowie über die Intuition und Phantasie eines Künstlers. (Martin Knupp, Yonex-Badminton-Jahrbuch 1986) Diese metaphorisch formulierten Ansprüche werden, zumindest was die körperliche Fitness betrifft, durch einen wissenschaftlichen, nicht bestätigten Vergleich dänischer Sportjournalisten untermauert. Verglichen wurde das Badminton-WM-Finale von 1985 in Calgary zwischen Han Jian (China) und Morten Frost (Dänemark) mit dem Tennis-Endpiel von Wimbledon im gleichen Jahr zwischen Boris Becker und Kevin Curren. Die Analyse beider Spiele liefert interessante Hinweise auf die Belastung bei beiden Sportarten:
Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass die Badmintonspieler in weniger als der Hälfte der Zeit etwa doppelt so viel liefen und etwa doppelt so viele Ballberührungen hatten. Allerdings sollte bedacht werden, dass es sich hierbei um Spiele auf Weltklasse-Niveau handelte. Die körperliche Anstrengung beim Badminton ist, wie in jeder Sportart, abhängig vom Spielniveau und dem Einsatzwillen der Spieler. Literatur
Siehe auch
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