HarnröhreDie Harnröhre (med.: Urethra) beginnt am unteren Ende der Harnblase und mündet ins Freie. Sie dient bei beiden Geschlechtern der Ausscheidung des Urins, bei männlichen Säugetieren dient sie auch der Weiterleitung des Spermas und wird daher auch als Harn-Samen-Röhre bezeichnet. Embryonal entsteht die Harnröhre aus dem Ventralteil der Kloake, dem Sinus urogenitalis. AnatomieBeim Mann ist die Harnröhre etwa 20 cm lang. Sie verläuft bei allen männlichen Säugetieren durch die Prostata und den Penis und mündet auf der Eichel. Bei vielen Säugetieren bildet sie auf der Eichel einen zipfelförmigen Fortsatz (Processus urethrae), der besonders beim Schaf sehr lang ist.Beim Mann weist die Urethra 3 Eng- und 3 weite Stellen auf:
Die Harnröhre der Frau hat ein Länge von etwa 2,5 bis 4 cm. Die weibliche Harnröhre mündet an der Grenze zwischen Scheidenvorhof und Vagina. Bei weiblichen Paarhufern liegt im Bereich der Mündung eine blind endende Schleimhautbucht (Diverticulum suburethrale), die das Katheterisieren erschwert. Die Geschlechtsunterschiede in der Länge der Harnröhre haben auch medizinische Konsequenzen: Die kürzere Harnröhre der weiblichen Individuen bedeutet, dass hier die Gefahr einer Blasenentzündung und einer Harninkontinenz höher ist. Bei männlichen Individuen erschwert die Länge der Harnröhre die Verwendung eines Katheters und begünstigt das Festsetzen von Nierensteinen. Die Harnröhre ist vom quergestreiften Musculus urethralis umgeben, der maßgeblich zum Harnhaltevermögen (Kontinenz) beiträgt. HistologieDie Harnröhre ist ein häutig-muskulöser Schlauch. Wie alle harnableitenden Wege besitzt er ein Urothel (Übergangsepithel). Unter dem Epithel befinden sich elastisches Bindegewebe und ein Blutgefäßgeflecht (Stratum spongiosum). Weiter nach außen folgt Glatte Muskulatur und ganz außen wiederum Bindegewebe zur Einbettung in die Umgebung.Untersuchung der Harnröhre
Erkrankungen der Harnröhre
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