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MAO-Hemmer

Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) verhindern den Abbau von Aminen, indem sie das Enzym Monoaminooxidase (MAO) hemmen. Sie finden Verwendung als Antidepressiva, aber auch als Rauschmittel.

Die MAO baut gewöhnlich Amine ab, die sich im Körper befinden. Dazu zählen auch die Neurotransmitter Noradrenalin, Dopamin und Serotonin. Durch Hemmung der MAO kommt es zu einer Anreicherung dieser Amine, was sich günstig auf Depressionen auswirken kann, bei denen andere Antidepressiva versagen, v.a. auch bei untypischen Depressionen.

Als Rauschmittel werden MAO-Hemmer aus dem gleichen Grund eingesetzt. Meist werden sie jedoch mit Tryptaminen, von denen einige halluzinogen wirken, wie z.B. DMT, gemeinsam eingenommen. Da auch diese Amine sind, werden sie nicht mehr abgebaut und deren Wirkung verstärkt bzw. verlängert.

Zur Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen sind MAO-Hemmer nach einer Meta-Analyse von van Etten & Taylors (1998, zit. n. Ehlers, 1999, S.74-77) nicht wirksamer als Placebo oder Warten auf Therapie (Cohens d=0,61). Möglicherweise unterschätzen einige metaanalysierte Studien die Wirkung, weil der Untersuchungszeitraum zu kurz war. Dennoch sind Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) zur Behandlung besser (d=1,38) und damit das pharmakologische Mittel der Wahl. Ehlers psychotherapeutischer Behandlungsansatz übertrifft dies aber noch (d=2,6 bis 2,8).

Links

Informationen zu MAO-Hemmern und Substanzen, die in Verbindung mit ihnen gefährlich sein können (www.MAO-Hemmer.de)

Literatur

Ehlers, A., Posttraumatische Belastungsstörung. Göttingen u. a.: Hogrefe. 1999