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Kausalitätswahrnehmung

Als Kausalitätswahrnehmung bezeichnet man in der Psychologie und Philosophie Bestandteile des anschaulichen Abbilds der Umgebung, das unmittelbar auf den kausalen Charakter von Abläufen in der Umgebung hinweist.

Die Kausalwahrnehmung widerlegt die frühere Annahme, daß der kausale Charakter zu den Wahrnehmungen durch die Vorstellung hinzugefügt bzw. hinzugedacht wird.

Mit dem Zusammenstoß zweier Billardkugeln wird zum Beispiel zugleich die Notwendigkeit des Hergangs erlebt. Im Fall stärkerer Abweichungen von der Erwartung werden diese anschaulich zusätzlichen Ursachen zugeschrieben. Alle derartigen Erscheinungen werden zur Kausalwahrnehmung gerechnet, deren Bedingungsanalyse sich zu einem selbständigen Feld experimenteller Forschung ausgeweitet hat.

Literatur

  • Jean Piaget: Wahrnehmungskonstanzen und Kausalitätswahrnehmung. 1960
  • H. Rek: Figural- und Kausalitätswahrnehmung unter gestaltpsychologischem Aspekt bei unterschiedlichen psychopathologischen Zustandsbildern. Eine experimentelle Studie mit neurotischen, schizophrenen und manischen Patienten im Vergleich zu klinisch unauffälligen Versuchspersonen. Dissertation Würzburg, 1986.