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Erektile Dysfunktion

Man spricht von einer erektilen Dysfunktion (Abkürzung ED, auch Erektionsstörung, Potenzstörung, im Volksmund auch Impotenz), wenn es einem Mann über einen gewissen Zeitraum hinweg in der Mehrzahl der Versuche nicht gelingt, eine für ein befriedigendes Sexualleben ausreichende Erektion des Penis zu erzielen oder beizubehalten. Kurzfristige Erektionsstörungen gelten hingegen nicht als ED.

Ursachen

Die ED ist eine schwerwiegende Erkrankung. Nahm man noch vor wenigen Jahren vorwiegend psychische Ursachen wie Stress an, so weiß man dank moderner Untersuchungsmethoden heute, dass in der überwiegenden Mehrzahl organische Leiden eine Rolle spielen. Die ED ist häufig auch Vorbote anderer, noch schwerwiegenderer Erkrankungen und sollte daher immer untersucht werden. Leider gehen aus falscher Scham viele Betroffene zunächst nicht zum Andrologen. Oft aber ist eine rasche - bei Verletzungen sofortige - Untersuchung erforderlich, um Langzeitschäden zu vermeiden. Der Betroffene muss über seinen Schatten springen.

Ursachen für die erektile Dysfunktion sind oftmals Rauchen, Alkoholkonsum, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Operationen, Verletzungen am Schwellkörper. Dabei kommt es oft zu Schädigungen von Blutgefäßen oder Schwellkörpern. Besonders alte Männer leiden an ED, Schätzungen zu Folge jeder zweite Mann über 40. Nach amerikanischen Erhebungen der letzten Jahre haben 52 % aller Männer, die älter als 40 Jahre sind, mehr oder weniger große Probleme mit ihrer Erektion.

Erektionsprobleme können durch Verkalkung der zuführenden Blutgefäße bedingt sein.

Diagnose

Beim Urologen können per Ultraschall bereits eventuelle Verletzungen festgestellt werden. Weitere Untersuchungen sind oft nur in Kliniken möglich, zu denen der Urologe den Patienten bei Bedarf überweisen wird.

Behandlung

In vielen Fällen können Potenzmittel die Beschwerden lindern. Diese sollte man sich aber nie "am Arzt vorbei" - insbesondere nicht wahllos im Internet - verschaffen, um ernsthafte Schädigungen auszuschließen: vor der Einnahme müssen nämlich bestimmte Erkrankungen ausgeschlossen sein. Manchmal lässt sich eine ED operativ beheben, etwa bei bestimmten Gefäßverletzungen. Radikalmaßnahmen hingegen, wie die Penisprothese, kommen dabei nur noch sehr selten zum Einsatz.

Derzeit erhältliche Medikamente

Viagra, Levitra und Cialis haben ihre Wirksamkeit bewiesen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Viagra besser wirkt, wenn vorher Arginin gegeben worden war, so daß eine Art Dosiseinsparungseffekt festgestellt wurde. Arginin setzt ebenfalls NO Stickstoffoxid frei, welches eine Erweiterung (Dilatation) der Blutgefäße bewirkt. Daher wird die Aminosäure Arginin als natürliche Alternative bei ED gesehen. Apomorphin und Yohimbin werden kaum noch verordnet.

Erektile Dysfunktion im Sozialleben

In der Öffentlichkeit wird die Schwere der Beeinträchtigung der Betroffenen durch ihre Erkrankung, insbesondere psychischen Nebenfolgen, oft nicht in ausreichendem Maß wahrgenommen. Außenstehende machen sich oft keine Gedanken, was Betroffene wohl über populistische Schlagzeilen (z. B. "Haben wir zu viel Geld? Viagra vom Sozialamt") denken. Oftmals bleiben Potenzmittel für Betroffene die einzige Möglichkeit am sozialen Leben weiterhin nach ihren Wünschen teilzunehmen. In Deutschland sind private und gesetzliche Krankenkassen übrigens zur Übernahme der Kosten von Potenzmitteln nicht verpflichtet. Es gab jedoch anderslautende Gerichtsurteile.

Prominente wie der legendäre Fußballspieler Pelé unterstützen Kampagnen, um ED zu enttabuisieren. Genau dieser Kampagne wird aber auch eine (bewusste) Umgehung des Verbotes der Werbung für Medikamente vorgeworfen, obwohl kein Markenname explizit genannt wird.

Siehe auch

Weblinks


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