ProstatitisAls Prostatitis werden verschiedene Erkrankung der Vorsteherdrüse bezeichnet. Eine grobe Unterteilung kann in zwei Formen erfolgen: bakterielle ProstatitisDie bakterielle Prostatitis kann als akute oder chronische Form vorliegen; in jedem Fall ist sie durch eine bakterielle Infektion bedingt, die Ihren Ursprung oftmals in den ableitenden Harnwegen, insbesondere in der Harnröhre, hat. Erreger sind meist Bakterien aus dem Darm, beispielsweise Escheria coli oder Enteroccocus faecalis. Zur akuten Form:Symptome
Diagnostik
Therapie
Die chronische Form ist weitaus schwieriger zu behandeln. Oftmals ist sie Endstadium einer akuten Prostatitis, die Symptome decken sich mit der akuten Form, sind jedoch meist sehr viel schwächer. Längerfristige Antibiotikatherapien (bis zu 3 Monaten) sind nicht selten notwendig. abakterielle ProstatitisHäufig wird die Postatitis als abakterielle Prostatitis klassifiziert, da keine Erreger nachgewiesen werden können. Oft ist es jedoch in der Tat eine bakterielle Prostatitis, mit einer unzureichenden Diagnose (Kulturen werden nicht lange genug angelegt (<7 Tage), die Prostata wird vor der Probe nicht massiert, es liegt zuviel Zeit zwischen Entnahme der Probe und Anlegen der Kultur, die Erreger sind nur via PCR Methode nachweisbar etc.). Symptomatisch gibt es kaum Unterschiede zur bakteriellen Form, allerdings lassen sich keine Bakterien als Erreger der Erkrankung nachweisen. Auch hier kann eine weitere Unterteilung erfolgen:entzündliches chronisches Schmerzsyndrom des BeckensBeim entzündlichen chronischen Schmerzsyndrom des Beckens lassen sich Leukozyten im Prostatasekret / Ejakulat als Hinweis auf eine Entzündung nachweisen. Da die Ursachen nicht geklärt sind, ist eine standardisierte Therapie nicht möglich.Folgende Therapieversuche sind denkbar und erfolgversprechend:
nichtentzündliches chronisches Schmerzsyndrom des BeckensBeim nichtentzündlichen chronischen Schmerzsyndrom des Beckens (Prostatodynie) ist ein Leukozytennachweis nicht führbar. Auch hier sind die Ursachen völlig ungeklärt, ein psychischer Hintergrund ist denkbar und wird kontrovers diskutiert. Möglich wäre auch eine Verspannung des Beckenbodens, da die Vorsteherdrüse direkten Kontakt zur Beckenbodenmuskulatur hat. Als Therapieansätze kommen daher entspannende Übungen, eventuell auch Joggen in Betracht. Vor der Diagnosestellung ist jedoch eine gründliche urologische Abklärung ratsam, da auch andere urogenitale Erkrankungen ähnliche Beschwerden verursachen können.LiteraturempfehlungSökeland, Jürgen - Schulze, Harald - Rübben, Herbert: Urologie (13. Auflage, Thieme, Stuttgart 2004)
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
|