WPW-SyndromDas Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom) ist eine Herzrhythmus-Störung, ausgelöst durch übertretende elektrische Impulse von den Vorhöfen des Herzens zu den Herzkammern. Diese Überleitung geschieht über eine akzessorische (= zusätzliche) Leitungsbahn, das Kent-Bündel. Beim WPW-Syndrom tritt anfallsweise Herzrasen (paroxysmale Tachykardie) auf, das lebensgefährlich werden kann, wenn bei sehr hohen Herzfrequenzen nicht in ausreichendem Maße Blut befördert wird. Die hohen Frequenzen entstehen "kreisende" elektrische Erregungen zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern. Beim gesunden Herzen gibt es nur einen Weg für die elektrische Erregungsausbreitung von den Vorhöfen zu den Herzkammern: den AV-Knoten. Beim WPW-Syndrom gibt es in der Regel einen zweiten, selten sogar mehrere elektrisch leitende Wege zwischen Vorhöfen und Kammern über den unter Umständen (anfallsweise) die elektrische Erregung zur Muskulatur der Vorhöfe zurücklaufen kann und von dort erneut den Weg über den AV-Knoten findet usw. Mehr Männer als Frauen haben das Wolff-Parkinson-White-Syndrom und ältere Menschen sind seltener davon betroffen als junge. Die Erkrankung kann jedoch prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten. Ersterkrankungen treten statistisch gesehen am häufigsten bei 20- bis 30-jährigen Menschen auf. Laut Studien sind zwischen 0,1 und 0,3 Prozent der Menschheit betroffen. Kinder mit dem Wolff-Parkinson-White-Syndrom haben oft bereits einen angeborenen Herzklappenfehler, zum Beispiel eine Ebstein-Anomalie, einen Mitralklappenfehler oder eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Das Kent-Bündel als Ursache der WPW-Tachycardien kann mittels Katheterablation beseitigt werden. Die Erfolgsraten dieser Behandlung sind abhängig von der Lokalisation des Bündels und liegen im allgemeinen bei deutlich über 90%.
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