GruppendynamikDie Gruppendynamik beschäftigt sich mit den Vorgängen und Abläufen in einer Gruppe von Menschen. Als hauptsächlicher Begründer des sozialwissenschaftlichen Theorems der Gruppendynamik gilt Kurt Lewin, einer der Pioniere der Gestalttheorie bzw. Gestaltpsychologie. Es wird davon ausgegangen, dass die Eigenschaften und Fähigkeiten einer Gruppe verschieden sind von der Summe der Eigenschaften und Fähigkeiten der einzelnen Personen der Gruppe. Es existieren verschiedene Gruppenmodelle. Sie versuchen, Gesetzmäßigkeiten in Gruppen zu beschreiben. Häufig werden hierbei zwischen drei bis fünf aufeinander folgende Phasen beschrieben. Das bedeutet nicht, dass jede Gruppe diese Stufen oder alle durchläuft. Oft bleiben Gruppen bei einer Stufe stehen, fallen in eine vorhergehende kurz zurück oder wiederholen sie, insbesondere, wenn die Gruppe durch Neuaufnahmen bzw. Abgänge "gestört wird". FremdheitsphaseJeder versucht sich von seiner besten Seite zu zeigen, versucht sich anderen gegenüber so zu verhalten, wie er gern gesehen werden möchte und tastet vorsichtig die anderen ab.OrientierungsphaseDie einzelnen Individuen begreifen sich als Gruppe, es beginnt ein Prozess des Rollen findens; z.T. entstehen starke Machtkämpfe.VertrautheitsphaseDie Rollen innerhalb der Gruppe sind vergeben, jeder hat seinen Platz bzw. seine Aufgabe. In dieser Phase ist die Gruppe am produktivsten, sie wird deshalb auch in einigen Modellen als Arbeitsphase beschriebenDifferenzierungsphaseDie Gruppenmitglieder orientieren sich nach Außen, sehen aber die Gruppe noch als Rückzugsgebiet an. Diese Phase wird nicht in allen Modellen beschrieben.AbschlußphaseDie Gruppe löst sich auf, bzw. wird aufgelöst (zum Beispiel Schulklasse). Diese Phase hat nur dann eine Bedeutung, wenn die Auflösung einer Gruppe absehbar ist bzw. geplant.SituationsdynamikDa sich die Gruppe und ihre Dynamik (Strukturen,Prozesse) immer in einer gegebenen Hier-und-Jetzt-Situation befindet, ist auch das Paradigma der Situationsdynamik gegeben: jeder gruppendynamische Prozess findet innerhalb einer Situation statt und ist daher nicht nur durch die Beziehungsdynamik, sondern auch durch andere situative Strukturen bestimmt.Siehe auch
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