Codeinright|Strukturformel Codein Codein, ein Alkaloid, ist ein mäßig starkes, schnell wirkendes Opioid, das als Schmerzmittel (zumeist in Kombination mit Paracetamol), aber auch als Hustenstiller verabreicht wird. Es ist ab einer gewissen Menge pro Konsumeinheit, bzw. ab einer gewissen Konzentration bei Lösungen, der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) unterworfen. Codein ist der 3-Monoethylether des Morphins. Die Summenformel lautet C18H21NO3. Durch Metabolisierung zu Morphin, wie etwa auch bei Heroin, entsteht die Wirkung des Codeins. Deshalb kann auch durch die Einnahme von Codein ein (allerdings vergleichsweise milder) Rauschzustand erzeugt werden. Etwa 10 Prozent der weißen Bevölkerung können Codein nicht metabolisieren. Codein war bis 1999 ein reguläres Substitutionsmittel bei Heroinsucht in Deutschland, das von Ärzten aus Gründen der Compliance und der relativen Unkompliziertheit der Einleitung und Überwindung eines Entzugs bevorzugt wurde. Allerdings löst das Codein selbst beim Absetzen noch problematischere Entzugserscheinungen aus als Heroin (siehe unten), weshalb man von seiner Verwendung als Substitutionsmittel wieder abkam. Als Hustenstiller könnte der vor allem in Kakao enthaltene Wirkstoff Theobromin dem Codein den Rang ablaufen: Theobromin verfügt über eine noch stärkere antitussive Wirkung als Codein, bei gleichzeitig weit weniger Nebenwirkungen. EntzugDer Entzug von Codein zählt mit zu den schlimmsten und langwierigsten Entzügen, die Opiumderivate hervorrufen. Es ruft die gleichen Entzugssymptome wie ein Heroinentzug hervor. Ein so genannter kalter Heroinentzug, der ohne Verabreichnung medikamentöser Hilfen erlebt wird, erstreckt sich meist über etwa 14 Tage. Bei einem kalten Codeinentzug, dessen heftigste Auswirkungen zwar nach sechs bis acht Wochen überwunden scheinen, treten Entzugserscheinungen selbst nach bis zu acht Monaten in verschiedenen Symptomen immer wieder auf. Symptome dieser Entzüge, ähnlich wie bei Metha- und Polamydonentzügen, beginnen mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Glieder- bzw. Knochenschmerzen von den Lendenwirbeln bis in die Waden, Krämpfen, Frieren, Schwitzen, Zittern bis hin zu Wahrnehmungs- und Bewusstseinsstörungen. Bei jedem weiteren Entzug (nach oft erfolgten Rückfällen) steigt die Wahrnehmungsintensität der Schmerzen, was eine zunehmend stärkere Entzugsangst hervorruft. Die beste, sicherlich aber auch schwerste Form einen dieser Entzüge kalt zu überstehen, ist mit Hilfe körpereigener Endorphine, die bei körperlicher Betätigung, insbesondere bei Ausdauersportarten, ausgeschüttet werden. Je nach körperlicher Konstitution und Dauer der Abhängigkeit des Betroffenen kann versucht werden, den Entzugserscheinungen sofort durch körpereigene Endorphinüberflutung entgegenzutreten oder die ersten Tage bis Wochen leidend im Bett, auf dem WC oder anderswo zu verbringen. Sofern der Entziehungswillige standhaft genug ist, kann auch versucht werden, täglich eine radikale und konsequente Dosisreduzierung durchzuführen. Allerdings ist die Reduzierung meist keine Hilfe, da sie fast immer in Rückfällen endet. Hilfreich, vielleicht sogar notwendig, können bei einem kalten Entzug die Zuführung von viel Flüssigkeit zum Beispiel in Form von nicht koffeinhaltigem Tee, die Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen, wie beispielsweise Basica, sein. Auf andere Weise der Sucht zu entkommen, als durch einen kalten Entzug, ist, in Relation zur Anzahl der Abhängigen, nur in wenigen Fällen und meist nur nach langer Substitution gelungen. Neben Metha- und Polamydon führen weitere verabreichte Rezeptorenblocker wie zunächst Nemexin dann auch Subutex (ein Buprenorphin-Präparat mit Abhängigkeitspotiential) zu dem weiteren Übel des Beikonsums in Form anderer Drogen und/oder Medikamente, wie z.B. Kokain und Cannabis, Benzodiazepine, wie z.B. Diazepam(Valium) Bromazepam und Flunitrazepam. Hierbei, besonders bei Haschisch und Kokain, ist anzumerken, dass Handel und Erwerb strafbar sind.
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