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Selbsterhaltung

Unter Selbsterhaltung versteht man ein biologisches Prinzip, das es den Individuen einer Art aufgrund innerer Veranlagungen (Instinkte und Reaktionsmechanismen) oder bewusster Entscheidung ermöglicht, sich als Individuum und hierdurch letztlich als Population und Art am Leben zu halten. Als Anzeichen für diesen Mechanismus gelten einerseits die individuelle Vermeidung von Schmerz und anderem körperlichen Schaden, andererseits aber auch das Stillen aller Grundbedürfnisse (wie Durst und Hunger) sowie die Befriedigung des Sexualtriebs. Hierbei ist hervorzuheben, dass die Befriedigung dieser Bedürfnisse ebenso wie das Vermeiden von Schmerzen allenfalls beim Menschen bewusst vollzogen wird, also im Wissen und mit dem ausdrücklichen Ziel der Selbsterhaltung. Die Selbsterhaltung ist vielmehr in der Regel die mittelbare Folge von Verhaltensweisen, die primär um ihrer selbst willen vollzogen werden: Weder Mensch noch Regenwurm denken normalerweise beim Trinken und Sex-Haben an die Erhaltung ihrer Art.

Der Begriff Selbsterhaltungstrieb ist eine Metapher für die beobachtbare Tatsache, dass jedes Lebewesens zu überleben versucht, sprich: seine Lebensbedingungen zu optimieren versucht und sich gegen Angriffe anderer wehrt.

Beim Egoisten ist der "Selbsterhaltungstrieb" übersteigert; er sieht ausschließlich das eigene Ich und den eigenen Vorteil.

Der Altruist stellt den "Selbsterhaltungstrieb" hinter die Wünsche und Bedürfnisse der anderen Menschen zurück.

Als logischer Gegensatz zum "Selbsterhaltungstrieb" wird gelegentlich von einem Selbstzerstörungstrieb gesprochen. Als Beschreibung für eine psychisch bedingte Störung kann dieser Begriff gewiss treffend sein. Jedoch darf nicht übersehen werden, dass es sich bei ihm keinesfalls um eine biologische Kategorie handeln kann: Es sind nämlich keine Mechanismen denkbar, die im Verlauf der Stammesgeschichte eine derartige Verhaltensweise hätten hervorbringen oder auch nur fördern können; im "Erfolgsfall" wären die Individuen der Selbstzerstörung anheimgefallen und hätten sich so weniger vermehren können als die nicht vom "Selbstzerstörungstrieb" befallenen Individuen.